Packet Radio

Packet Radio

Ich betreibe Packet Radio, auf Grund von technischen Umständen, nicht über den Hochfrequenzweg, sondern über das Internet. Mit Hilfe einer VPN-Verbindung (Virtual Private Network) zu einem Packet-Radio-Digipeater ist es mir möglich dieser interessanten Betriebsart nachzugehen.
So kann ich dennoch mit meinen Freunden im entfernten Club Berlin-Friedrichshain (DOK D19) in Verbindung bleiben.

Als ich noch in Berlin wohnte, habe ich PR ganz klassisch mit einem TNC2H (9k6 Bd) und Funkgerät betrieben.

Meine Heimat-Mailbox ist DB0FHN, Nürnberg
Ich bin also unter DD6VSK @ DB0FHN.#BAY.DEU.EU im Packet Radio Netz erreichbar.

 


Packet-Radio ist ein Verfahren zur Datenübertragung.

 

Entstehung und Geschichte

Der Begriff Packet-Radio wurde Ende 1981 in Tucson, Arizona geprägt. Eine Gruppe von Funkamateuren hatte sich zur TAPR (=Tucson Amateur Packet Radio) zusammengeschlossen und plante, ein lokales Datennetz auf Amateurfunk-Frequenzen aufzubauen.

Bei der AMSAT trafen sich verschiedene Gruppen von Funkamateuren, und legten ein Protokoll für Datenübertragung fest. Hauptzielrichtung war es, ein einheitliches Verfahren zur Datenübertragung von und zu den geplanten Amateurfunk-Satelliten (OSCAR 10) zu entwickeln.

Für die Datenübertragung innerhalb der postalischen Netze war das X.25 Protokoll bereits eingeführt, bei uns war es unter der Bezeichnung ‘Datex-P’ gebräuchlich. So lag es nahe, auch für den Amateurfunk ein ähnliches Verfahren zu verwenden. Das erweiterte X.25 Protokoll, das alle Anforderungen für den Amateurfunkbetrieb aufweist, wurde festgelegt und AX.25 (A=Amateur) genannt. AX.25 definiert die Stufe 2 des OSI-ISO-Modells.

Die TAPR entwickelte 1983 eine Rechnerkarte ‘TNC1’, (TNC=Terminal Network Controller), welche die Daten in dem AX.25 Protokoll senden und empfangen konnte. Mit dem TNC2 hielt 1985 auch die Betriebsart Packet-Radio Einzug in Deutschland. Es folgten verschiedene Weiterentwicklungen des TNC2. 1993 wurde in Deutschland das TNC3S entwickelt.

Der Betrieb von Netzknoten ermöglichte Funkamateuren den kostenlosen Austausch von privaten und persönlichen Nachrichten, lange bevor dies über das Internet allgemein üblich wurde.

Durch die Verbreitung des Internets hat die Betriebsart Packet-Radio im Amateurfunk etwas an Bedeutung verloren.

 

Packet-Radio-Betrieb

Mit der Betriebsart Packet-Radio können Funkamateure mit ihren üblichen UKW-Funkgeräten untereinander Daten austauschen. Um die Reichweite zu erhöhen wurde ein Netz aus Relaisstationen, sog. Digipeater in privater Initiative flächendeckend in ganz Deutschland aufgebaut. Die Datenpakete werden von Digipeater zu Digipeater weitervermittelt, sodass nach und nach ein europaweites Netzwerk entstand.

Die Verbindung zu Packet-Stationen außerhalb Europas erfolgt durch Gateways, das sind Packet-Digipeater, die Nachrichten von Kurzwelle aufnehmen und in das deutsche Netz einspeisen. Auf diese Weise kommen Nachrichten aus der ganzen Welt in jede lokale Mailbox.

Aktuelle Informationen über seltene Amateurfunk-Stationen auf Kurzwelle werden von sog. DX-Clustern über das Packet-Radio-Netz verbreitet.

 

Technik

Bis 1988 wurden die Daten mit 1200 Baud (etwa 150 Zeichen pro Sekunde) übertragen. Später wurde die Geschwindigkeit auf 9600 Baud (etwa 1200 Zeichen pro Sekunde) erhöht. Für Experimente und für die Verbindungen zwischen den Netzknoten sind Geschwindigkeiten bis 1,2 MBit/s üblich.

Für den Betrieb einer Packet-Radio-Funkstation benötigt man einen einfachen Computer, ein handelsübliches Amateurfunk- oder CB-Funk-Gerät und ein Modem bzw. einen Packet-Radio-Controller (TNC).

Quelle www.net-lexikon.de (GNU)


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